EM 2024: England, Dänemark, Slowenien und Serbien - Spiele enden ohne Tore (2024)

Die Szene des Abends: Hat ihren Namen nicht verdient. Eine Gelbe Karte entschied am Ende über den deutschen Gegner im Achtelfinale. Sloweniens Jaka Bijol klammerte sich im Strafraum an Englands Harry Kane fest, der sonst wohl zu einer guten Chance gekommen wäre. Bijol sah Gelb (72.). Dadurch fiel Slowenien in der Fairplay-Wertung hinter Dänemark zurück.

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Das Ergebnis: Es war der bislang furchtbarste, weil langweiligste, Fußballabend dieser EM. England spielte gegen Slowenien 0:0, Dänemark gegen Serbien ebenfalls 0:0. England zieht als Gruppenerster ins Achtelfinale ein. Weil Dänemark und Slowenien punktgleich sind, entscheidet die Fairplay-Wertung. Dänemark hat eine Gelbe Karte weniger gesehen, ist dadurch nun zweiter der Gruppe C und damit am Samstag der deutsche Achtelfinalgegner (29. Juni, 21 Uhr). Slowenien zieht mit drei Punkten als einer der vier besten Gruppendritten trotzdem ebenfalls in die nächste Runde ein. Serbien scheidet aus. Hier lesen Sie die Spielberichte.

Die Ausgangslage: Dabei hatte der Abend so viel Spannung versprochen: verschiedenste Tabellenführer in der Blitztabelle, nervöse Toraktionen, komplizierte Gruppenkonstellationen und viel mehr. England ging als Gruppenerster ins letzte Spiel, die Mannschaft führte die Gruppe mit vier Punkten an. Dänemark und Slowenien dahinter hatten jeweils zwei Punkte. Am Ende der Gruppe lauerte Serbien mit einem Punkt aber auch noch auf seine Chance, ins Achtelfinale einzuziehen. Das Spiel der Serben sollte im Fall eines englischen Siegs gegen Slowenien das direkte Duell um Platz zwei werden.

Motivationstrainer: Vor dem Spiel klatschte Tennislegende Novak Djokovic mit den serbischen Spielern ab, das sollte offenbar Extramotivation bringen.

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Die erste Hälfte: »Der Sieg ist unsere einzige Option«, sagte Serbiens Nationaltrainer Dragan Stojković vor dem Spiel gegen Dänemark – und ließ Stars wie Luka Jović, Dušan Tadić und Dušan Vlahović zunächst auf der Bank. Dänemark gehörte dann die Anfangsphase mit mehr Ballbesitz und mehr Abschlüssen. Im Parallelspiel begann England derweil so schwach, wie die Mannschaft von Trainer Gareth Southgate auch schon gegen Serbien und Dänemark gespielt hatte. Folgerichtig gehörte die erste Chance Slowenien, Benjamin Šeškos Kopfball landete aber in den Armen von Torwart Jordan Pickford (5.).

On Fire? Schon früh im Spiel stimmten die englischen Fans einen ihrer neuen Songs an. »Phil Foden’s on fire, he’ll be playing the Germans off the park«, heißt es da. Paraphrasiert: Phil Foden ist so toll, der schießt Deutschland aus dem Stadion. Tatsächlich spielten die Engländer dann so, dass viele Deutsche wohl den Fernseher abschalteten.

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Der Zwischenstand: Die Nullen standen. Da musste man sich also schon mal mit der kompliziertesten Lösung auseinandersetzen: Unentschieden in beiden Spielen. Ein vermeintliches Tor von Englands Bukayo Saka störte zwischenzeitlich die Mathematik, der Treffer zählte aber wegen Abseits nicht (20. Minute). Quasi zu gleichen Zeit hatte Christian Eriksen die beste Chance für Dänemark, sein Distanzschuss flog knapp neben das Tor (21.). Die erste Hälfte der Gruppe C verlief ansonsten so ereignislos, dass Fans in beiden Stadien zur Halbzeit pfiffen und raunten.

Die Pause: Jetzt ging die unwürdige Kartenzählerei los. Wie viele Gelbe Karten hatte Dänemark, wie viele Slowenien? Zur Pause auch in dieser Wertung Gleichstand – 6:6. Sicher sechs bei Slowenien? Ja, weil Co-Trainer und Ex-Kölner Milivoje Novakovič im Spiel gegen Dänemark auch Gelb gesehen hatte. Mit so was musste man sich beschäftigen. Wäre es so geblieben, hätte am Ende die Gesamtrangliste der Qualifikationsspiele entscheiden müssen: Dort steht Dänemark (10. Platz) vor Slowenien (15. Platz), wäre also ebenfalls der deutsche Achtelfinalgegner geworden. Nur eben auf noch bürokratischere Art und Weise.

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Die zweite Hälfte: Begann mit einem Schockmoment für Dänemark. Nach einem Schuss des eingewechselten Luka Jović stolperte Joachim Andersen den Ball ins eigene Tor, doch der französische Schiedsrichter François Letexier entschied auf eine Abseitsstellung der Serben zuvor (53.). Wenig später hatten die Dänen die große Chance zur Führung, Jannik Vestergaard setzte seinen Kopfball aber Torwart Predrag Rajković in die Arme (63.). Doch dann fiel die mögliche Vorentscheidung im Parallelspiel: Nein, kein Tor, es war die Gelbe Karte von Jaka Bijol.

Das Ende: In der Schlussphase gab es dann noch mal so was wie Aufregung. Joachim Andersen zog Aleksandar Mitrović am Trikot und der wollte dafür einen Elfmeter haben. Jetzt kann man darüber streiten, ob besser ein unberechtigter Elfmeter eine Gruppenphase entscheiden sollte oder die Fairplay-Wertung, aber die Frage stellte sich nicht. Schiedsrichter François Letexier gab den Strafstoß richtigerweise nicht.

Auf den Punkt: »Im Prinzip hätten sie gar nicht spielen müssen«, sagte MagentaTV-Kommentator Jan Platte, nachdem sich beide Mannschaften so furchtbar eingenullt hatten. Recht hatte er.

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Und nun: Slowenien jubelte über das 0:0 und das Weiterkommen als Dritter, als sei man Europameister geworden. Die dänischen Spieler klatschten ab, als trauten sie dem Braten namens Fairplay-Wertung noch nicht und Harry Kane applaudierte den englischen Fans so verhalten zu, als sei ihm der Gruppensieg nach der unerwartet schlechten Leistung der letzten drei Spiele peinlich. Dänemark trifft also auf Deutschland. Englands und Sloweniens Gegner stehen noch nicht fest. Die können sich auf was gefasst machen.

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